Wagrien

Wagrien

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Wagri|en,
 
Teil des Ostholsteinischen Hügellandes zwischen Kieler und Lübecker Bucht, Schleswig-Holstein; das Zentrum nimmt neben der Probstei und dem Bungsberg die Holsteinische Schweiz ein. Das von eiszeitlichen Oberflächenformen geprägte Gebiet wird weidewirtschaftlich genutzt und ist ein beliebtes Fremdenverkehrsgebiet. Wirtschaftliche Schwerpunkte sind Kiel und Lübeck. - Wagrien ist nach dem wendischen Stamm der Wagrier benannt. Im Slawenaufstand von 983 erlitten die seit Karl dem Großen und Otto dem Großen unternommenen Christianisierungsversuche (968 Gründung des Bistums Oldenburg in Holstein) einen starken Rückschlag. 1126 unternahm Vizelin einen erneuten Missionierungsversuch, der mit der von Graf Adolf II. von Holstein, unterstützt durch Heinrich den Löwen, ab 1143 vorgenommenen planmäßigen Ansiedlung deutscher Kolonisten (1149 Wiedergründung Oldenburgs in Holstein) Erfolg zeigte. Eine wichtige Quelle zur Geschichte Wagriens ist die »Slawenchronik« des Helmold von Bosau.
 

Universal-Lexikon. 2012.

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